Besuch bei Freunden

 

Seit 1998, also 26 Jahre, besteht die Verschwisterung zwischen Nidda und Cromer schon. Am zweiten Juni-Wochenende traf sich eine Delegation des Niddaer Verschwisterungsvereins in der englischen Partnerstadt mit englischen und französischen Freunden. Die Reisegruppe bestand aus sieben Personen, darunter einem Ehepaar aus Bad Kösen, Niddas Partnerstadt in Sachsen-Anhalt. Nach dem traditionellen »meet and greet«, der offiziellen Begrüßung und Eröffnung des Wochenendes am Donnerstag, verbrachte die Gruppe den ersten Abend in den Gastfamilien, um sich richtig kennenzulernen beziehungsweise alte Freundschaften aufzufrischen. Verständigt wurde sich häufig unter Verwendung einer Übersetzer-App auf dem Handy. Das war zum Teil etwas anstrengend, aber letztendlich erfolgreich.

Internationales Picknick

Der Freitag begann mit einer Führung durch das Heimatmuseum Cromers. Kernthema des Museums ist die Geschichte des Fischereiwesens, es sind aber auch Fossilienfunde von der Küste zu sehen. Unter den Ausstellungsstücken war ein komplettes Mammutskelett. Die Exponate gaben interessante Einblicke in das Leben vor der Eiszeit. Zum gemeinsamen Essen traf sich die Gruppe im Garten der Vorsitzenden des Verschwisterungsvereins, Jilly Boocock, zu einem »bring and share«-Picknick. Es wurden Kostproben aus den drei Partnerländern auf dem reichhaltigen Büfett bereitgestellt. Am Abend hatten die Gastgeber die Besucher zu einem 60er-Jahre-Konzert im Theater auf dem Pier eingeladen. Die Gruppe »The Revolvers« spielte alle Hits jener Zeit von den Beatles, Rolling Stones, Buddy Holly und Co. im Originalsound, sodass der Saal in Wallung geriet und es kaum jemanden auf den Sitzen hielt.

Am Samstag bestand Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und dabei an der Strandpromenade Angebote aus den 60er Jahren zu begutachten. So manches Girl im schwingenden Kleid mit bunten Mustern, manche sogar mit blitzendem Petticoat, wurde gesichtet und mancher Boy mit draufgängerisch hochgekrempelten Ärmeln, entsprechend den 60ern. Der Tag wurde klassisch abgerundet: Es gab Fish’n’Chips für alle im Gemeindesaal der Methodist Church. Dabei bot sich die Gelegenheit, einen Teil der offiziellen Worte zu sprechen. Vize-Bürgermeister Richard Leeds begrüßte die französischen und deutschen Gäste im Namen der Stadt Cromer und hob die Wichtigkeit der Partnerschaften für das europäische Zusammenleben im privaten Bereich hervor. Ruth Azais für Crest und Martin Ritter für Nidda dienten dabei als Dolmetscher, wobei die Übersetzungen teilweise länger oder auch kürzer als die Originalrede ausfielen, was alle Anwesenden, inklusive Richard Leeds, amüsierte.

Ruth Azais und Martin Ritter bedankten sich im Namen der beiden Vereine für die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit, mit der die Gäste wieder einmal empfangen wurden. Da in der Methodistenkirche kein Alkohol ausgeschenkt werden darf, endete auch dieser Abend traditionell im Pub. Der letzte gemeinsame Tag, der Sonntag, war auch der eigentlich offizielle Tag. Bürgermeister Pat West begrüßte alle Gastgeber und Gäste zum traditionellen »Sunday Roast«, dem Sonntagsbraten, im Cliftonville Hotel, und knüpfte an die Rede von Richard Leeds vom Vortag an, indem auch er die Wichtigkeit der privaten individuellen Freundschaften hervorhob und seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass diese Städte-Beziehung noch möglichst lange anhalten werde.

Jilly Boocock erinnerte an die 25-jährige Freundschaft zwischen Nidda und Cromer, auch im Dreieck mit Crest, die mit den beiden Namen Tony Nash auf englischer und Georg Wegner auf deutscher Seite unverzichtbar verbunden ist.

Beziehungen pflegen

Petra Becker, Vorsitzende aus Nidda, bedankte sich noch einmal für die Herzlichkeit, mit der alle Gäste empfangen worden waren, und betonte, dass es wichtig sei, diese Beziehungen zu hegen und zu pflegen und vor allem junge Menschen zu gewinnen, Partnerschaften nicht nur über das Internet einzugehen, sondern auch von Angesicht zu Angesicht zu erleben. Ruth Azais knüpfte direkt daran an und bedankte sich ebenfalls für die wunderbaren Tage im Kontext mit dem Europäischen Gedanken.

Den Ausklang bestritt Mayor Pat West mit seiner Tochter musikalisch. Die beiden unterhielten die Anwesenden mit fetziger Party-Musik.

             Die Niddaer Delegation mit Vertretern der Cromer Twinning Association.

 

 

Demokratie kommt nicht von alleine


Verschwisterungsverein veranstaltet Filmvorführung und Diskussion mit der Wetterauer Bundestagsabgeordneten Natalie Pawlik
Der Verschwisterungsverein Nidda e.V. veranstaltete mit Unterstützung des Bundesprogramms ‚Demokratie Leben‘ im Rahmen der Europawoche im Mai eine Vorführung des Films ‚The Zone of Interest‘ im Lumos Kino in Nidda. Daran nahmen 5 Klassen mit über 70 Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Oberhessen, sowie einige Lehrerinnen und Lehrer teil. An den Film schloss sich eine Diskussion mit der direkt gewählten Wetterauer Bundestagsabgeordneten Natalie Pawlik (SPD) über den Stellenwert der Demokratie und Europa an.
‚The Zone of Interest‘ zeigt das Leben der Familie Höß am Rande des Konzentrationslagers Auschwitz, das der Vater Rudolf Höß als Kommandant leitete. Der Film gewann im vergangenen Jahr viele internationale Preise, unter anderem zwei Oscars für den besten internationalen Film und den besten Ton.
In der anschließenden Diskussion schilderte Pawlik ihren persönlichen Weg in die Politik, der mit dem Engagement in der Schülervertretung begonnen hatte. Bei der Bundestagswahl 2021 gewann sie das Direktmandat des Wahlkreises Wetterau I. Sie berichtete den Jugendlichen und jungen Erwachsenen von ihrer Arbeit im Deutschen Bundestag, wie eine Fraktionssitzung oder eine Ausschusssitzung verläuft und wie die Arbeit in einem großen Bundestagswahlkreis mit 17 Kommunen funktioniert. Die Schülerinnen und Schüler hatten selbst einige Fragen mitgebracht, die sie mit der Bundestagsabgeordneten diskutierten.
„Die Demokratie in Deutschland ist von unschätzbarem Wert. Sie lebt davon, dass sich die Bürgerinnen und Bürger für sie engagieren, sie gegen ihre Feinde verteidigen und an demokratischen Prozessen wie Wahlen teilnehmen. Gerade mit Blick auf andere Länder, in denen die demokratische Opposition unterdrückt wird und die Menschen ihren Protest nicht mehr offen zum Ausdruck bringen können, ist es umso wichtiger, die Freiheiten und Errungenschaften der Demokratie nicht als Selbstverständlichkeit zu nehmen. Es braucht jeden Einzelnen von uns für ihren Erhalt“, appellierte die Bundestagsabgeordnete an die Jugendlichen.
„Die Diskussion hat gezeigt, dass die regelmäßige Auseinandersetzung mit der Demokratie gerade auch für junge Menschen sehr wichtig ist. Der Verschwisterungsverein trägt gerne dazu bei, das Verständnis für unsere gemeinsamen Werte zu stärken, die die Grundlage unseres Zusammenlebens bilden“, bekannte die Vorsitzende des Verschwisterungsvereins Nidda e.V. Petra Becker in ihrem Schlusswort der Veranstaltung. Sie bedankte sich beim Team des Lumos Kinos für die großartige Unterstützung.

09. Mai Europatag 2024

Sehr geehrte Mitglieder und Freunde des Verschwisterungsvereins,

 

Wir hoffen, dass es Ihnen allen gut geht. Ich wende mich heute auf diesem Wege an Sie, da wir Europa glauben und glauben, dass wir nur gemeinsam unser demokratisches Europa mit unseren europäischen Nachbarn erhalten und weiter nach vorne bringen können.

 

 Am 09. Mai, dem Europatag, werden wir dieses Jahr keine Aktion auf dem Marktplatz durchführen, da gerade erst die Aktion: "Wir sind die Brandmauer" durchgeführt wurde. Man könnte auch sagen: Dieses war eine Aktion für Europa und unsere Demokratie.

 

Seit 1952 gibt es eine parlamentarische Versammlung auf europäischer Ebene,  an der sechs Mitgliedstaaten beteiligt waren. Im Juni 1979 wurde das Europäische Parlament zum ersten Mal in allgemeiner und Direktwahl für eine Funktionsperiode von fünf Jahren gewählt. Es gehörten zu dieser Zeit 9 Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft an. Die EU gab es noch nicht, sie wurde am 01.11.1993 durch 12 Mitgliedsstaaten gegründet. Seit dem ist die EU zum heutigen Zeitpunkt auf 27 Staaten gewachsen.

Der Zusammenschluss dieser Staaten ist unsere Sicherheit für Frieden und Freiheit und Demokratie. Lassen Sie es uns bewahren und uns gegenseitig unterstützen.

 

Da uns Europa am Herzen liegt und wir bekennende Europäer sind, möchten wir auf die Europawahl am 09.Juni 2024 hinweisen. Bitte gehen Sie wählen. Wählen Sie für Europa und die Demokratie.

 

Bitte bleiben Sie alle gesund, in der Hoffnung, dass wir uns bald wiedersehen,

 

mit freundlichen Grüßen

 

Petra Becker

Vorsitzende des Verschwisterungsverein Nidda e.V.